Bereits 30 Jahre besteht zwischen dem Evang. Luth. Dekanat Würzburg eine Partnerschaft mit der Diözese Ruvuma in Tansania. Zu einem Jubiläumsabend trafen sich deshalb aktive Engagierte und Interessierte im Schröderhaus in Würzburg. Unter den Anwesenden waren auch der frühere Dekan Dr. Günter Breitenbach und der ehemalige Dekanatsmissionspfarrer Erich Janek, die beide während ihrer Amtszeit das damalige Dekanat Ruvuma, das 2014 zur Diözese erhoben wurde, besucht haben. Ein Grußwort des erkrankten Pfarrers Klaus-Dieter Eichner, der einer der Initiatoren der Partnerschaft war, verlas Andreas Fritze, ein weiteres Grußwort des tansanischen Bischofs Amon Mwenda überbrachte Dekan Dr. Wenrich Slenczka, der sich mit großem Interesse mit der Diözese Ruvuma vertraut machte.
Nach einer typisch tansanischen Begrüßungs- und Vorstellungsrunde ließ der langjährige Dekanatsmissionsbeauftragte Uwe Feulner in einer reich bebilderten Präsentation die Geschichte der Verbindung zwischen den Partnern Revue passieren. Dabei wurden viele Erinnerungen wach, waren doch etliche Anwesende bei den gegenseitigen Besuchen beteiligt und entdeckten auf den Fotos Freunde und Bekannte. Diese Begegnungen waren und sind wichtige Säulen, um die jeweilige Kultur zu erleben und sich kennen und respektieren zu lernen. Viele Freundschaften und langjährige Verbindungen zeugen davon. 14 mal reisten Würzburger nach Ruvuma, 9 mal konnten hier tansanische Gäste empfangen werden.
Im Rückblick konnte man auch erfahren, dass die Zahl der Christen im flächenmäßig mit Bayern vergleichbaren Gebiet im Laufe der Partnerschaft von etwa 1800 auf 6800 angewachsen ist. In mittlerweile 17 Gemeinden werden nicht nur Bauvorhaben wie Kirchen, Schulen und Kindergärten finanziell unterstützt, sondern auch landwirtschaftliche Projekte wie Ölmühlen und Brunnenbau sowie die Ausbildung von Pfarrern und Evangelisten und die Betreuung von Kindern aus ärmlichen Verhältnissen. Hierfür konnten bisher 450 000 € aus Spendengeldern überwiesen werden.
Dekanatsmissionspfarrer Robert Foldenauer, der erst vor kurzem von einer Reise nach Ruvuma zurückgekehrt ist, bei der er von den Partnerschaftsbeauftragten Rainer Schacht und Andreas Fritze begleitet wurde, schilderte in bewegten Worten seine Eindrücke und verwies darauf, dass es außer sehr erfreulich laufenden Projekten auch Probleme gebe. So werden für das Aidswaisenprojekt weitere Spender gesucht, um die Versorgung der Kinder und den Schulbesuch zu ermöglichen. Auch über Schulpartnerschaften werde nachgedacht.
Mit schwungvollen Liedern umrahmte der Tansaniachor Würzburg den Festabend und sorgte im festlich geschmückten Saal für afrikanisches Flair.
Mit einem Abendgebet und dem Wunsch, die Partnerschaft möge weiter die Verbindung mit den Glaubensgeschwistern in Tansania stärken gemäß den Leitgedanken“ Aufeinander hören - voneinander lernen - miteinander teilen“ wurde der Festabend beendet.
(Reinhild Wesselowski)