Vor der Predigt:
Lutscher für die Kinder werden verteilt
Bevor die Predigt gleich angeht – zwei Körbe ihr hier stehen seht.
Drin Lutscher sich für euch befinden – für Zähne sind es leider Sünden.
Doch für die Kinder ist´ s Vergnügen – drum will ich heute niemand rügen.
Die Predigt ist für Kinder lang – doch seid darum jetzt bloß nicht bang,
versprechen will ich, bis ihr gelutscht – die Lollis bis zum End und ihr dann rutscht
auf dem Platze hin und her – da will ich predigen nicht mehr.
Bis dahin hab ich Schluss gemacht – dann innerlich so mancher lacht:
So reicht die Körber nunmehr weiter – die Kinder soll´n zugreifen heiter.
Predigt:
Ihr lieben Leut´, nun hört gut zu – die Kinder lutschen, es ist Ruh.
Das Gotteswort nun kommt zu euch – die Ohren spitzt und merkt es gleich.
Vorhin bei der Lesung hörten wir wohl – wie Gottes Wort zu den Menschen kommen soll.
Jesus selbst spricht davon in einem Gleichnis – das Wort wie Samen und sehr reich ist.
So spricht der Herr – ein Gleichnis das erzählt er:
Es ging ein Sämann aus zu säen seinen Samen – da hören die Leute gespannt zu und sagen: Amen.
Der Sämann säte alles aus – da fiel der Same da und dort hinaus.
Der eine fiel auf den Weg – auf Steine und harten Steg.
Die Leute, die gelaufen kamen – auf ihn gar keine Rücksicht nahmen.
Mit ihren Füßen trampelten sie darauf – die restlichen Körner fraßen die Vögel auf.
Einiges fiel auf den Felsen hin – es wollte wohl Wurzeln und Blätter zieh´n,
doch mit der Hitze und dem harten Boden – verdorrte es und sank zu den Toten.
Einiges fiel zu den Dornen – die Halme erstickten und kamen nicht nach vorne.
Doch einiges fiel auf gutes Land – ein wunderbares Bild ist bei der Hand:
Dort ging es auf und trug Frucht hundertfach – Gott hat es wunderbar gemacht.
Wer Ohren hat zu hören, höre - sein Herz er zu Jesus Christus kehre.
Das alles spricht der Herr zu uns – es zu verstehen ist keine zu große Kunst.
Wir Menschen wissen ganz genau – eine jeder Mann und jede Frau,
in unserem Leben brauchen wir viel gute Worte – zu mancher Zeit an manchem Orte.
Schon kleine Kinder hören gut zu – sagt Mama zu ihnen: „mein lieber Schatz bist du“.
Ein ganzer Strom von guten Worten – umgibt die Kinder an allen Orten.
„Du kannst es schaffen, du machst es gut“ – viele Male im Leben machen die Eltern so Mut
Die Jugendlichen schießen in die Höhe – sie wollen es wissen in Wohl und Wehe.
Sie schäumen und träumen und laufen und raufen und lernen - und wollen doch Zuspruch so gerne.
„Du bist ganz prima, ich steh´ zu dir“ – das sagen Eltern vor und hinter der Tür.
Manche Menschen kennen das nicht – das legt auf ihr Leben ein schweres Gewicht.
Denn jeder braucht ein gutes Wort – in jedem Lebensalter hier und dort.
Auch wir Erwachsenen freuen uns - wenn wir einander erweisen Gunst.
Wenn einer zu dem anderen sich hinwendet - und Zuneigung wie Aufmerksamkeit ihm spendet.
Wenn gar Herz sich an das Herze bindet - und einer für den anderen Worte der Liebe findet.
Dann wird das Leben bunt und schön - Menschen wollen gerne miteinander durch die Zeiten gehen.
Auch alte Menschen warten drauf – dass andere ihre Ohren tun für sie auf.
Und hören zu und spenden dort – auch alten Leuten ein gutes Wort.
So wissen wir ganz tief in unseren Herzen – ohne gute Worte leiden wir große Schmerzen.
Wir dürren aus, die Lebenswege werden grau – der Wind des Lebens bläst dann kalt und rauh.
Also weiß Gott, der auf die Menschen achtet - dass ein jeder von uns nach guten Worten trachtet.
Am Anfang der Heiligen Schrift ereilt uns der Ruf - Gottes Wort war es, das die Welt erschuf.
Der Evangelist Johannes weiß davon recht viel – er schreibt davon im allerbesten Stil.
Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott und Gott war das Wort -
alles Leben, Sein und Wollen speist sich aus diesem Ort.
Voller Liebe machte Gott die Welt – in Pracht und Schönheit wird sie in den Raum gestellt.
Sein Wort macht, dass die Vögel fliegen – sein Wort lässt Bäume im Winde sich wiegen,
sein Wort erschuf die Tiere , ließ werden Tag und Nacht –
und hat den Menschen mit scharfem Verstand gemacht.
Doch im Lauf der vielen Zeiten – wollten die Menschen nicht mehr mit Gott durchs Leben schreiten.
Sie vergaßen ihn, sie wurden bös und traurig – in ihren Herzen wurde es finster und schaurig.
Gott aber vergaß die Welt und seine Menschen nicht – die Zeit erfüllte sich in seiner Sicht.
Und eines Tages in der Mitte aller Zeit – machte sich Gott mit seinem Wort selbst zum Kommen bereit.
Die lieben Kinder wissen´s noch – an Weihnachten da war es doch,
dass wir gefeiert und begangen – dass Gott als Mensch bei uns hat angefangen.
Gott wird ein Mensch in Jesus Christ – ein Wunder für uns Menschen das ist.
Dieser Jesus wandelt herum in seinem Land – und macht sich allen Menschen dort bekannt.
Er geht zu ihnen ohne Ruh - er sieht ihr armes Herz, er hört den Traurigen und Sündern zu.
Die Kinder ruft er zu sich und segnet sie – den Müttern schenkt er sein Ohr und achtet sie.
Er heilt die Gebrechlichen und macht die Aussätzigen rein – viele wollen ihm nahe sein.
Er isst und trinkt mit Sündern und mit Huren – mit Zöllnern und den anderen, die nicht richtig spuren.
Er liebt die Menschen und fürchtet sich nicht – an Freundlichkeit und Mitgefühl es ihm nicht gebricht.
So ist er als Person gleich Gottes gutes Wort – in unserer Welt in einem fort.
Gott sagt mit ihm zu seiner Welt – euch habe ich in das Licht meiner Liebe gestellt.
Ganz wunderbar spricht Jesus zu allen Menschen – und lässt ihr Leben neu erglänzen.
Zum Kind sagt er – ich segne dich – zum Jüngling – folge mir und glaub an mich.
Zu seinen Jüngern sagt er – bezeugt mich furchtlos vor den Menschen immer mehr.
Habt keine Angst in dieser Welt – vielmehr nach Gottes Willen zum Guten euch stellt.
Er schenkt uns Geschichten – die von Gottes Willen und Weisheit berichten.
Jesus erzählt vom Samariter- ein gutes Wort und gar nichtbitter.
Der Mann half dem, der unter die Räuber fiel – auch unserm Handeln setzt er damit ein richtiges Ziel.
Nun, ihr lieben Leute – die ihr gekommen seid nach Sankt Stephan heute,
was kann uns dies denn alles sagen – für unser Leben, wenn wir danach fragen?
Zu uns spricht Gott ein gutes Wort – das gilt für unser Leben fort und fort.
Wir sind nicht allein in der Welt und im weiten Raum – Gott steht uns bei, ihm können wir vertrau´n.
Jesus Christus ist das eine gute Wort – er kommt und hält zu uns an jedem Ort.
Im Leben habt ihr Sinn und Ziel – dafür gibt´s Gottesworte viel.
In Jesus sehen wir wie das geht – wie Gott ganz nah bei seinen Menschen steht.
Wir sind geliebt und von Gott gewollt – deshalb ihr euch unter seinen Segen stellen sollt.
Wer solches kann im Leben sagen - der muss nicht bitter sein, nicht zagen.
Der fasst Vertrauen, findet Mut - auch wenn der Wind des Lebens einmal fester blasen tut.
Der kann sich freundlich in der Welt umseh´n – und mutig durch das Leben geh´n.
Deshalb, ihr lieben Leute wollen wir hoffen – dass unser Herz für Gottes Wort steht offen.
Dass wir wie guter Acker sind – und Gottes Wort bei uns viel guten Boden findt.
So wird es sich entfalten und ersprießen – und wir können seine Frucht genießen.
Freude, Zuversicht, Trost und Segen – das will Gottes Wort in unser Leben legen.
„Gott hat das erste Wort/es schuf aus Nichts die Welten / und wird allmächtig gelten / und gehen von Ort zu Ort.
Gott hat das erste Wort. / Eh wir zum Leben kamen, / rief er uns schon mit Namen / und ruft uns fort und fort.
Gott hat das letzte Wort, / das Wort in dem Gerichte / am Ziel der Weltgeschichte, / dann an der Zeiten Bord.
Gott hat das letzte Wort. / Er wird es neu uns sagen / dereinst nach diesen Tagen / im ewgen Lichte dort.
Gott steht am Anbeginn, / und er wird alles enden. / in seinen starken Händen / liegt Ursprung, Ziel und Sinn.“ (Markus Jenny, EG 199).
So schreibt ein kluger Dichter – zu unserem Thema spricht er.
Mit diesen schönen Worten – schließt meine Predigt ihre Pforten.
Das alles wollen wir feiern heute – die großen und die kleinen Leute:
In Gottes Haus mit Sang und Klang - mit Loblied und mit viel Gesang.
Denn hier dürfen wir die Liebe spüren – zu der Gottes Wort die Welt will führen.
So freut euch, liebe Leute, Groß und Klein – stimmt in die Lieder kräftig ein.
Esst trinkt danach den Kaffee, Saft und Kuchen – das Geplauder darf man ebenfalls dort suchen.
Danach lasst uns hinaus noch gehen – und auf die Not der Nachbarn sehen.
An ein gutes Wort lasst uns oft denken – und vielen Leuten damit Freude schenken.
So sag ich fröhlich Amen heute – das war Gottes Wort für euch, ihr lieben Leute.