Wie man den Medien entnehmen konnten, haben in der Nacht von 20.3. auf 21.3.2019 in einer Kindertagesstätte in evangelischer Trägerschaft in Würzburg polizeiliche Durchsuchungen im Rahmen einer Missbrauchsermittlung stattgefunden, zwei Personen wurden festgenommen. Eine Person ist dringend tatverdächtig und befindet sich aufgrund eines Haftbefehls inzwischen in Untersuchungshaft. Die zweite, zunächst ebenfalls tatverdächtige Person wurde mangels dringenden Tatverdachts wieder auf freien Fuß gesetzt. Diese Person ist bei uns angestellt. Sie ist bis auf weiteres vom Dienst freigestellt.
Wir sind bestürzt und erschüttert über die Vorwürfe, die im Raum stehen. Gerade vor diesem Hintergrund ist es wichtig, dass die Arbeit im Krisenteam für die betroffene Kita professionell und mit weiteren Akteuren gut vernetzt wahrgenommen wird. Oberste Priorität hat die Sorge für das Wohl und die Sicherheit der uns anvertrauten Kinder. Das Krisenteam besteht aus Pfarrer von Egidy als Vertreter des Trägers, der Leiterin der Kita und mir. Für Gespräche mit Eltern und Mitarbeitenden hinzugezogen wurde ein Team von NOSIS (Notfallseelsorge in Schulen), die seit Donnerstagmorgen beständig in der Einrichtung sind und für Gespräche zur Verfügung stehen. Sehr hilfreich war auch die Begleitung durch die Verhandlungsgruppe der Polizei, die ebenfalls viele Gespräche mit Eltern und Mitarbeitern geführt hat.
Bei allen Akteuren, die in den letzten Tagen so viel Energie und Fürsorge für Kinder, Eltern und Mitarbeitende unserer Kita aufgebracht haben, bedanke ich mich sehr herzlich!
Von der Polizei wurde die klare Aussage gemacht, dass nicht gegen die Einrichtung, den Träger oder das Team ermittelt wird. Deswegen bleibt die Kita geöffnet und das Team führt seine Arbeit mit und für die Kinder und ihre Familien weiter. Das Team hat in den vergangenen Tagen Außerordentliches geleistet. Es ist professionell und einfühlsam mit der schwierigen Situation umgegangen, stand für sehr viele Gespräche mit Eltern zur Verfügung, war bei einem Info-Abend präsent und hat gleichzeitig den anspruchsvollen Betrieb eines integrativen Kindergartens aufrechterhalten. Die Mitarbeiter wurden und werden in diesen Tagen intensiv begleitet und unterstützt.
Angesichts dieser Ereignisse werden die Trägervertereter un die Mitarbeiter in unseren KiTas mit unterschiedlichen Angeboten begleitet und unterstützt.
Die evangelischen Kirchengemeinden im Dekanat Würzburg tragen gemeinsam mit dem Zweckverband zahlreiche Kitas und Krippen. Die Arbeit in diesen Einrichtungen wird sehr geschätzt. Unsere Einrichtungen erfreuen sich großer Beliebtheit. Viele Kinder kommen jeden Morgen sehr gerne in ihre Kita!
Die erschütternden Ereignisse der letzten Tage rufen uns dazu auf, besonders sensibel und professionell auf den Schutz und die Sicherheit der uns anvertrauten Kinder zu achten, mit den Eltern und auch untereinander in Kontakt zu bleiben. Viele von MitarbeierInnen tun das in bester Weise!
Hinweisen möchte das Dekanat auf die Homepage www.BerufsgruppegegensexuelleGewalt.de, dort findet sich eine Broschüre zum Herunterladen, in dieser sind alle Beratungsstellen mit Kontaktdaten verzeichnet. Die Polizei hat ein Hinweistelefon eingerichtet: 0800 – 7733744, bei dem besorgte Eltern und Angehörige anrufen können.