Plötzlich muss alles ganz schnell gehen: Ein medizinischer Notfall, der Rettungsdienst kommt, die Person, um die es geht, ist nicht ansprechbar. Die Hausbewohner sind erschrocken, der Notarzt muss sich sofort orientieren: Welche Medikamente nimmt der Nachbar? Hatte er oder sie schon einmal einen Schlaganfall, eine By-Pass OP? Werden Blutverdünner genommen? Wer ist nächster Verwandter? Jetzt das alles wissen – doch woher?
Ein Griff in den Kühlschrank bringt die rettenden Informationen: Dort steht nämlich eine SOS-Info-Dose mit genau diesen Angaben. Die ambulanten Pflegedienste der Diakonie bieten diesen Service ab sofort für ihre Patienten durchgängig an. In die SOS-Notfall-Dose gehören der aktuelle Medikamentenplan, notwendige medizinische Stammdaten, aber bei Bedarf auch weitere Hinweise. Gibt es zum Beispiel eine Katze, die sich unter dem Bett verkrochen hat aber nicht unversorgt bleiben darf? Steht eine Krankenhaus-Tasche im Schrank bereit? …
Der Kühlschrank ist genau der richtige Aufbewahrungsort für die SOS-Info-Dose, denn sofern Medikamente, die der Kühlung bedürfen, in kleiner Notfalldosis mit in die Dose gesteckt werden, sind sie nur dort genau richtig aufgehoben. Jede Wohnung hat einen Kühlschrank, der in der Regel von jedermann sofort zu finden ist. Außerdem muss bei dieser Lösung niemand in Schränken und Schubladen wühlen und sich dabei wie ein Eindringling fühlen, der helfen will. Die Privatsphäre bleibt unangetastet. Mitgelieferte Aufkleber für den Kühlschrank und die Wohnungstür weisen auf die SOS-Notfall-Dose hin.
Die Diakonie ist nicht allein mit diesem Angebot, auch andere Pflegedienste setzen diese Idee um. Je mehr sie genutzt wird, übrigens auch von Menschen, die keine Pflege benötigen, desto selbstverständlicher wird sie, desto effizienter wird schnelle Hilfe.
Frank Ostermann von der Ev. Sozialstation mit SOS-Info-Dose
Die SOS-Info-Dose der Diakonie im Kühlschrank kann Leben retten – Sie sorgt für notwendige Informationen und Zeitgewinn.